4. März 2010
Im Tal findet derzeit eine lebhafte Debatte statt über das von der Gemeinde gewünschte Durchgangszentrum für Asylbewerber. In den Medien findet daräber derzeit eine lebhafte Polemik statt. Die Debatte ist der Sache dienlich, die Anwohner sollen sich mit ihren Sorgen, Ängsten und Fragen auseinandersetzen und die Gemeinde sollte ihnen dabei zuhören. Das passiert auch medial, drüben bei Balz, der aus dem Epizentrum der Ereignisse, der Schappe im Tal, bloggt. Das ist aber leider die Ausnahme. Die traditionelle Medienlandschaft hat in den vergangenen Tagen damit begonnen Ängste zu konstruieren und diese auszuschlachten. Den vorläufigen Tiefpunkt dieser etwas seltsamen Art von bürgernahmen Journalismus markierte der heutige 7vor7 Beitrag im Lokalsender. „Wer hat Angst vor Dealern“, wird das Publikum gefragt. Welche Erwartungshaltung sich daraus an die Berichterstattung ableitet, muss wohl nicht näher erläutert werden. Dass dann ausgerechnet die Person die meiste Sendezeit im Beitrag erhält, welche die meisten Vorurteile verbreitet, unterstreicht den tendenziösen Charakter dieses Stücks. Sicher, die Geschichte von Ramlinsburg muss unbedingt wiederholt werden. Müsste sie das tatsächlich, könnte das Lokalfernsehen einfach den alten Beitrag in die Wiederholungsschlaufe schicken. Sorry, hier haben die Medien versagt. Auch die Baz, wenngleich weniger drastisch.
Der Debatte die im Tal stattfindet ist das alles andere als dienlich. Zumal es dort vor allem um das Vorgehen der Gemeinde in dieser Angelegenheit geht und viel weniger um das Durchgangszentrum als solches. Und die Talbewohner, die drauflos heulen, dass die Asylbewerber die Kriminalität ins Tal bringen würden, sollten zuerst vor ihrer eigenen, jetzigen Realität nicht die Augen verschliessen. Die Dealer sind bereits am Stollenrain angekommen. Ganz ohne Durchgangszentrum. Aber man darf auch die Augen verschliessen. Und solange die Schlagzeilen nur mit stereotypisiertem Blödsinn über Asylbewerber gespiesen werden, ist das alles eh Wurst.
Also bitte, nehmt euch ein bisschen zusammen.